22. Mai 2022

Atheisten wollen „religionsfrei“ in Haiti helfen

Quelle: idea.de

Der Oxforder Evolutionsbiologe und Bestsellerautor Prof. Richard Dawkins („Der Gotteswahn“) hat sich hinter die Initiative von 13 atheistischen Organisationen gestellt. Foto: Wikipedia/Marty Stone

Oxford (idea) – Eine religionsfreie Katastrophenhilfe in Haiti wollen atheistische Organisationen anbieten. Im Erdbebengebiet des überwiegend katholischen Karibikstaats mit bis zu drei Millionen Betroffenen sind zahlreiche christliche Hilfsorganisationen am Werk.
 

Der Oxforder Evolutionsbiologe und Bestsellerautor Prof. Richard Dawkins („Der Gotteswahn“) hat sich hinter die Initiative von 13 atheistischen Organisationen gestellt. Die Spender der Aktion „Ungläubig helfen“ sollen dazu beitragen, dem „skandalösen Mythos“ zu begegnen, „dass nur religiöse Menschen sich um ihre Nächsten kümmern“. Außerdem lehne man die Vorstellung ab, dass irdischen Leiden im Himmel belohnt werde. Das Bewusstsein, nur dieses eine Leben zu haben, mache die Linderung von Leid im Hier und Jetzt umso dringlicher. Die „neuen Atheisten“ wehren sich gegen die Vorstellung, dass nur Gläubige ein moralisches Leben führen könnten. Hinter der Aktion stehen unter anderem der Internationale Bund der Atheisten, die Britische Humanistische Vereinigung und die Dawkins-Stiftung für Vernunft und Wissenschaft. Sie wollen zwei angeblich nicht-religiöse Hilfsorganisationen unterstützen – „Ärzte ohne Grenzen“ und das Internationale Rote Kreuz. Dessen Gründer, der Schweizer Henry Dunant (1828-1910), war stark vom christlichen Glauben geprägt. Unter anderem war er an der Gründung des CVJM beteiligt und leitete zweitweise die Schweizerische Evangelische Allianz. Dawkins gehörte auch zu den Initiatoren einer atheistischen Buskampagne mit dem Werbespruch „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ in Großbritannien. Sie fand Nachahmer in vielen Ländern.