24. Oktober 2021

Ziel von Mission muss Bekehrung sein

Quelle: idea.de

Der Leiter des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, Prof. Michael Herbst: Diese Sicht ist in der Kirche noch nicht selbstverständlich.

Güstrow (idea) – Wer in der Kirche von Mission redet, muss auch von Bekehrung sprechen. Das sagte der Leiter des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, Prof. Michael Herbst (Greifswald), bei einem „Tag missionarischer Impulse“ am 14. November im mecklenburgischen Güstrow.
 

Die persönliche Hinwendung zum Glauben müsse das Ziel von Mission und Evangelisation sein, erklärte der Theologe vor rund 150 Besuchern. Er bedauerte, dass das in kirchlichen Kreisen noch lange nicht selbstverständlich sei. Zwar sei das Thema Mission in den vergangenen zehn Jahren in der Kirche neu entdeckt worden. „Aber wir müssen noch mehr tun, damit aus Hörern des Evangelium Jünger werden“, so Herbst. Den biblischen Verkündigern wie Paulus sei es stets um die Wirkung ihrer Verkündigung gegangen. Heute seien viele Verkündiger zu bescheiden und blieben hinter den biblischen Zeugen zurück. Herbst ermutigte dazu, in den Gemeinden möglichst breite Angebote zu machen, um Menschen mit der biblischen Botschaft zu erreichen: „Warum sollten beispielsweise Glaubenskurse nicht ebenso selbstverständlich zu den Angeboten einer Gemeinde zählen wie etwa der Konfirmandenunterricht.“

Zentrale Rolle der Pfarrer

Rund 150 Besucher zum Tag missionarischer Impulse im Güstrower Bürgerhaus

Außerdem forderte der Theologe, dass die Frage, wie Menschen zum Glauben finden, stärker in die theologische Aus-, Fort- und Weiterbildung aufgenommen wird: „Pfarrer und Prediger spielen nun einmal eine zentrale Rolle bei der Weitergabe der christlichen Botschaft.“ Der Tag missionarischer Impulse stand unter dem Thema „Wie finden Erwachsene zum Glauben?“. Er wurde verantwortet vom Konvent für missionarische Gemeindearbeit in Mecklenburg, dem Amt für Gemeindedienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, dem Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, dem Mecklenburgischen Gemeinschaftsverband und dem Landeskirchlichen Gemeinschaftsverband Vorpommern.