24. Oktober 2021

Evangelische Kirche trauert mit Fußballfans um Robert Enke

Quelle: idea.de

Nationaltorwart Robert Enke nahm sich das Leben. Foto: Hannover 96

Hannover (idea) – Die evangelische Kirche trauert mit den Fußballfans in Deutschland um Nationaltorwart Robert Enke (Hannover 96), der sich am Abend des 10. November das Leben genommen hat.
 

Der 32-Jährige warf sich an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge vor einen Zug. Über die Hintergründe für die Selbsttötung wird gerätselt. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ soll Enke an Depressionen gelitten haben. Er hinterlässt seine Frau Teresa und ein acht Monate altes Adoptivkind. Vor drei Jahren musste das Ehepaar einen schweren Schicksalsschlag erleiden: Seine herzkranke Tochter Lara starb im Alter von zwei Jahren. Die EKD-Ratsvorsitzende, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, reagierte „zutiefst erschüttert“ über den Tod von Enke: „Er war ein solcher Sympathieträger! Uns alle hat gerührt, wie er mit seiner kleinen kranken Tochter und ihrem Tod umgegangen ist. Ich bete für seine Frau und ihr kleines Adoptivkind. Möge Gott ihnen Kraft geben in dieser so schweren Zeit.“ Enke habe mit seinem sportlichen Engagement, aber auch seinem intensiven Einsatz für Tiere viele Herzen erreicht.

EKD-Sportbeauftragter: Enke war besonders feinfühlig

„Fassungslos“ zeigte sich auch der Sportbeauftragte der EKD und Aufsichtsratsvorsitzende von Hannover 96, Valentin Schmidt. Enke sei ein „besonders feinfühliger und aufmerksamer Mensch“ gewesen, den eine hohe Sozialkompetenz ausgezeichnet habe, sagte der frühere Präsident des EKD-Kirchenamtes auf idea-Anfrage. Die Selbsttötung Enkes komme auch deshalb so überraschend, weil Enke äußerlich auf einem guten Weg schien. Hier bewahrheite sich wieder einmal das Bibelwort „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an (1. Samuel 16,7).“ Laut Schmidt ist die seelsorgerliche Begleitung der Familie Enke sichergestellt. Als der Torwart vor einem Jahr gefragt wurde, ob er an Gott glaube, an ein Schicksal, sagte er: „Ich weiß nicht, ob jemand das Leben lenkt. Aber so viel weiß ich: Man kann es nicht ändern. Ich glaube, dass alles einen Sinn hat.“