29. Juni 2022

Papst teilt evangelikales Missionsverständnis

Quelle: idea.de

Papst Benedikt XVI. Foto: Flickr.com/Roblisameehan

Rom (idea) – Das evangelikale Missionsverständnis findet bei Papst Benedikt XVI. „volles Einverständnis“. Das berichtete der Vorsitzende der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, der Missionswissenschaftler Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen), nach einer Begegnung mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche.

Er war zusammen mit dem zum Katholizismus übergetretenen früheren Münchener Theologieprofessor Horst Bürkle Hauptredner des „Schülerkreis“-Treffens am 29. und 30. August in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom. Mit diesem jährlichen Treffen setzt der Papst seine bereits als Hochschullehrer in Regensburg begonnene Tradition fort, einmal jährlich ehemalige Doktoranden zu einem Austausch einzuladen. Vor den rund 40 mehrheitlich katholischen Teilnehmern sagte Beyerhaus, die ganze Kirche sei aufgerufen, das ganze Evangelium der ganzen Welt zu bezeugen. Dies ergebe sich aus dem ewigen Heilsplan des Dreieinigen Gottes. Außerdem schlug Beyerhaus vor, dass der Papst seine nächste Enzyklika der Mission widme. Alternativ sei auch eine interkonfessionelle Erklärung zur Mission denkbar. Autoren könnten Fachleute sein, „die positionell das gleiche biblisch-theologische Missionsverständnis vertreten sowie auch die Besorgnis um dessen gegenwärtige Auflösung teilen“. Dazu zählte Beyerhaus „das Bestreiten der Berechtigung der Mission durch wachsende äußere Widerstände sowie ihre innerchristliche Hinterfragung aufgrund der zersetzenden Wirkung des geistesgeschichtlichen Relativismus und religionstheologischen Pluralismus“. In der Aussprache, an der sich Papst lebhaft beteiligt habe, sei auch die Empfehlung für eine Missions-Enzyklika wohlwollend aufgenommen worden, so Beyerhaus gegenüber idea.

Für christozentrische Bekenntnis-Ökumene

Bei einer Privataudienz beim Papst stellte Beyerhaus den 9. Europäischen Bekenntnis-Kongress vor, der 8. bis 11. Oktober in Bad Gandersheim (Harz) stattfindet und sich mit der Suche nach einer christozentrischen Bekenntnis-Ökumene befasst. Darunter versteht Beyerhaus das Zusammenrücken „bekenntnistreuer Jesus-Nachfolger“ aus allen Konfessionen.